Maxhütte - Sulbach-Rosenberg
Maxhütte - Sulzbach-Rosenberg
Text: Benedikt Martin Ertl
Die in der Oberpfalz ansässige Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte (kurz: Maxhütte), benannt nach König Maximilian II., entwickelte sich im 19. und 20. Jahrhundert zu einem der führenden Bergbau- und Hüttenbetriebe Bayerns und spielte durch die industrielle Produktion von Schienen eine zentrale Rolle beim Eisenbahnausbau des Landes.
Die Unternehmensgründung 1851 als „Commanditgesellschaft auf Aktien Michiels & Goffard Cie“ und die Neugründung 1853 als „Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte AG“ bauten auf den Eisenerzvorkommen des Amberger Bergamts, regionaler Braunkohlevorkommen sowie dem Engagement belgischer Industrieller und Investoren aus Belgien und Bayern. Das erste Hüttenwerk entstand 1851 im Weiler Sauforst (heute Maxhütte-Haidhof) und wurde 1859 um Eisenerzgruben in Sulzbach sowie 1864 um einen Hochofen in Rosenberg erweitert. In den Folgejahren kamen weitere Standorte und Erzgruben in Bayern, Thüringen und Sachsen hinzu. 1892 verlagerte das Unternehmen seine Hauptverwaltung von Sauforst nach Rosenberg (seit 1934 Sulzbach-Rosenberg), wo der Firmensitz bis zur Stilllegung im Jahr 2002 verblieb.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Produktion der Maxhütte vorerst zum Erliegen, wurde jedoch ab 1946 sukzessive wiederaufgenommen und profitierte in den 1950er Jahren vom wirtschaftlichen Aufschwung in der jungen Bundesrepublik. 1965 erreichte die Maxhütte mit über 9.000 Beschäftigten ihren personellen Höhepunkt.
Ab den 1970er Jahren geriet die deutsche Stahlindustrie jedoch zunehmend unter Druck, bedingt durch globale Überproduktion, die Ölpreiskrise und wachsende Konkurrenz aus dem Ausland. Auch die Maxhütte blieb von diesen Entwicklungen nicht verschont. Die Randlage in Ostbayern und fehlende Modernisierungen verschärften die Situation. So wurden Arbeitsplätze im Bergbau und in den Hüttenwerken kontinuierlich abgebaut und die Eisenerzgruben in Sulzbach-Rosenberg stillgelegt.
Nach dem ersten Konkurs 1987 folgten weitere Schließungen, darunter 1989 die letzte bayerische Eisenerzgrube, die Grube Leonie in Auerbach, und 1990 das Hüttenwerk in Maxhütte-Haidhof. Trotz staatlicher Unterstützung musste die Maxhütte 1998 erneut Konkurs anmelden und 2002 endgültig ihren Betrieb einstellen.
Weiterführende Informationen:
Benedikt Ertl, Maxhütte, publiziert am 06.09.2024; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Maxhütte>
Abbildung: Maxhütten-Arbeiter, Sammlung Schröder / Privatarchiv Adrian Roßner